Windelpflege

Windelpflege

Einleitung

Vor der ersten Nutzung

Damit die Windel ihre endgültige Größe bekommt und dicht hält, musst du die Stoffwindel mit einem Wollwaschmittel per Hand bei 30-40° waschen und zwei Mal hintereinander in einem Lanolinbad fetten.

Damit die Windeln lange weich und anschmiegsam bleiben, empfehlen wir es wirklich per Hand zu waschen und nicht mit der Waschmaschine.

Pflege von Wolle

Im Gegensatz zu PUL Windeln, halten Wollwindeln mit der richtigen Pflege die gesamte Wickelzeit dicht und das sogar über mehrere Geschwister und Generationen hinweg. Wolle hat die Eigenschaft, dass sie Urin in Salze und Wasser zersetzt und selbstreinigend ist. Dafür muss diese nach jedem Wickeln lediglich für eine halbe Stunde lüften. Auch wenn es sich komisch anhört: es reicht, die Wollwindel alle 2-4 Wochen einmal zu waschen (es sei denn, sie ist vorher verdreckt oder fängt an zu müffeln).

Warum wir Wolle lieben

Wolle ist ein (Abfall-)Produkt der Natur, das atmungsaktiv und temperaturausgleichend ist. Je nach Außentemperatur wärmt oder kühlt sie, wodurch Stauhitze im Windelbereich verhindert wird. Wolle kann bis zu 35% vom eigenen Gewicht an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne dass sie sich feucht anfühlt. Mit Lanolin behandelt ist Wolle feuchtigkeitsabweisend. Diese Eigenschaft machen wir uns zunutze. Wie genau, erfährst du weiter unten.

Wolle bindet nicht nur unangenehme Gerüche, sondern ist auch resistent gegen Schimmel und Pilze, da sie ihnen keinen Nährboden bietet. Urin wird durch die Wolle in Salze und Wasser zersetzt. Dafür muss die Windel lediglich gelüftet werden.

Du siehst also: ein wahres Wunder der Natur.

Windeln Fetten

Wasser

Wolle mag keine Temperatursprünge. Deswegen sollte das Wasser lauwarm sein, etwa zwischen 30-40°, so dass es angenehm für Deine Hände ist. Passendes Wollwaschmittel findest du in unserem Shop. Viele Waschmaschinen haben zwar Wollwaschprogramme, jedoch empfehlen wir in jedem Fall die Handwäsche, da diese sanfter zu den Windeln ist. Eine Handwäsche ist schnell gemacht und dabei sogar umweltschonender als die Maschinenwäsche.

Knöpfe

Denkt daran, alle Druckknöpfe vor dem Waschen und Fetten zu öffnen. Um das Material zu schonen, solltest du dabei nicht an dem Stoff reißen, sondern direkt an den Knöpfen ziehen.

Waschen

Wasche die Windeln nun mit lauwarmen Wasser und spüle die Seife anschließend ordentlich aus. Um hartnäckige Flecken zu entfernen, kannst Du Deinen Fingernagel oder eine weiche Bürste nutzen. Beim Waschen ist es wichtig, dass du die Windeln nicht wringst, sondern lediglich ausdrückst.

Da die Windeln für die Fettung noch nass sein sollten, müssen sie anschließend noch nicht getrocknet werden.

Wollfett/ Lanolinbad

Das Wollfett/Lanolin wird nun in einem separaten Glas in kochend heißem Wasser aufgelöst. Hierbei reicht ein Teelöffel Lanolin für zwei Windeln. Anschließend wird ein Emulgator, z.B. Seife, Spülmittel (ökologisch und hautfreundlich) oder Babyshampoo nach und nach hinzugegeben, bis eine milchig weiße Lösung entsteht.

Nach kräftigen Umrühren sorgt dieser dafür, dass sich das Wasser mit dem Lanolin verbindet (emulgiert). Die milchige Lösung sollte nun keine Fettaugen mehr haben.

Sollte keine Emulsion entstehen, kann es an der Menge oder der Wahl des Emulgators liegen. Viele sensitiv Seifen beispielsweise enthalten nicht genügend Tenside. Darüber hinaus kann es auch an dem Verhältnis zwischen Wasser, Fett und Emulgator liegen. Je mehr Fett aufgelöst werden soll, desto mehr Wasser und Emulgator ist notwendig.

Windeln einlegen

Nun lass die milchige Lösung ein wenig abkühlen, so dass du das Glas anfassen kannst, ohne dich zu verbrennen. In der Zwischenzeit kannst du einen Behälter mit lauwarmen Wasser füllen (1/2 bis 1 Liter pro Windel).

Jetzt nimmst du die feuchte Windel mit der Innenseite nach oben in Deine Hand über den Behälter mit Wasser und kippst die Lanolin-Emulsion auf die Windel. Damit die Wolle die Emulsion besser aufnimmt, kannst Du sie dabei leicht drücken. Du wirst merken, wie die Windel von der Emulsion durchtränkt wird.

Nun dürfen die Windeln so lange im Lanolin Wasserbad schwimmen, bis das Wasser komplett abgekühlt ist. Achte dabei darauf, dass die Windeln im Wasser untergetaucht sind.

Nachdem das Wasser erkaltet ist, kannst du die Windeln einzeln sanft ausdrücken (nicht wringen!). Anschließend legst Du sie flach zwischen alte Handtücher und übst Druck aus, damit die Windeln schneller ihre Feuchtigkeit verlieren. Nun können sie auf dem Wäscheständer (nicht auf der Heizung oder in der Sonne) zuende trocknen.

Da die Windeln erst nach und nach ihre Dichtigkeit erhalten, solltest du diesen Prozess bei neuen Windeln ein zweites Mal durchführen.

Windel undicht?

Zu kaltes Wasser

Ist das Wasser des Fettbades zu kalt, kann das Lanolin nicht tief genug in die Wollfaser eindringen.

Nicht genügend Tenside

Sanfter Emulgator? - Mit einigen "sensitiv" Spülmitteln wird die Emulsion nicht richtig milchig, da diese zu wenig Tenside zum binden des Lanolins enthalten.

Noch nicht trocken

Zu kurze Trockenzeit? - Vor der Verwendung sollte die Überhose wirklich komplett trocken sein ansonsten dringt Feuchtigkeit sehr schnell durch die Wolle nach Außen.

Zu viel Wasser

Zu viel Wasser? - Die Emulsion sollte nicht zu sehr verwässert werden. Nur so viel Wasser dazugeben, dass die Windel gerade bedeckt ist, etwa 1 Liter pro Windel.

Hoher Druck

Enge Kleidung oder Druck durch Trage/Autositz auf den Windelbereich lässt Nässe schneller durchdringen. In diesem Fall kann die Dichtigkeit mit einer gefetteten Wolleinlage (bald in unserem Shop erhältlich) erhöht werden.

Mögliche Lösungen

Zusätzliche Einlage

Falls die Windeln noch sehr neu sind, kannst du als unterste Schicht eine gefettete Wolleinlage nutzen (die findest du bald in unserem Shop). Nach mehreren Fettbädern nimmt die Dichtigkeit der Windel zu und hält auch ohne zusätzliche Einlage dicht. Ungefettet kannst du die Wolleinlage auch als oberste Schicht nutzen, damit die Feuchtigkeit schnell nach unten geleitet wird. Das sorgt dafür, dass es sich weniger nass anfühlt und ist besonders gut für empfindliche Kinderhaut geeignet.

Öfter wickeln

Es kann auch sein, dass die Wickelintervalle zu lang sind. Da Stoffwindeln keinen Superabsorber enthalten, sollten die Kinder spätestens alle 1-3 Stunden gewickelt werden. Unser Tipp: nach dem Aufstehen, nach dem Essen und vor dem Schlafengehen einfach über das Töpfchen oder die Toilette halten. Dadurch geht das meiste nicht in die Windel, sondern landet direkt dort, wo es hin soll.

Mehr Saugmaterial

Neben Mulltüchern kannst du auch Einlagen, Booster oder Flats nutzen, um das Windelpaket zu füllen. Wir sind im Kontakt mit Herstellern und hoffen, Euch bald eigene Einlagen anbieten zu können.